Avtek
United Kingdom
Corporate AV
Roadster HD20K-J, Roadster HD18K, Pandora’s Box
Guinness video mapping
Avtek Solutions, ein Unternehmen aus Dublin, nahm vor Kurzem ein technisch äußerst herausforderndes Pixel-Mapping-Projekt an, um einen Beitrag zur Einweihung der Guinness-Brauerei Nr. 4 zu leisten. Das brillante Kreativkonzept bestand darin, die Geschichte von Guinness in Form von 3D-Video-Mapping auf riesige metallene Braukessel zu projizieren. Das Projekt glich einem technischen und künstlerischen Kunststück mit sechs Werbeagenturen und einer Vielzahl von technischen Fragen, die Lösungen für knifflige Logarithmen erforderten (um Winkel-Projektionen um die Fässer zu ermöglichen). Dabei wurde eine komplette Automatisierung von SMPTE und laufenden Projektoren unter Braubedingungen und Temperaturen von 35 Grad inszeniert. Ganz zu schweigen von der weltweiten Jagd nach „Riesensocken“, um die Braukessel in dreidimensionale Projektionswände zu verwandeln.
Die neue Brauerei — die erste, die seit 1988 am Standort St. James‘s Gate eröffnet wurde — war mit Baukosten von 135 Millionen Pfund das größte einzelne Bauprojekt des Landes im Jahr 2012 und bot zu ihrer Einweihung eine spektakuläre audiovisuelle Präsentation.
Vor den Sitzen der VIP-Gäste, die an drei aufeinanderfolgenden Tagen ihre Plätze auf einer provisorisch abgestuften Haupttribüne einnahmen, wurde mit neun vernetzten Christie-HD-Projektoren die Geschichte der Guinness-Brauerei auf riesige Braukessel projiziert, die zusammen unglaubliche 1 Milliarde Pints Guinness-Bier pro Jahr produzieren. Die Auswirkungen waren überwältigend, wie Sie in dem oben angezeigten Video sehen können. Während der dreitägigen Veranstaltung wurde das Brauen nur für einen Tag unterbrochen.
Die Guinness-Geschichte — dargestellt wie nie zuvor
Das Konzept startete mit Verve, der größten Event- und Live-Agentur Irlands, die wiederum Avtek mit der technischen Umsetzung zur Entwicklung der 3D-animierten Guinness-Inhalte beauftragte. Avtek setzte zwei Roadster-HD20K-J-Projektoren und sieben weitere Roadster-HD18K-Projektoren von Christie ein, die alle über die Virtual-Remote-Funktion von Christie RoadTools vernetzt und drahtlos über einen Laptop gesteuert wurden.
Der Erfolg dieses Projekts hing von der engen Zusammenarbeit zwischen allen Agenturen während der Vorbereitungsphase ab, die über ein 3D-Modell mittels Cast-WYSIWYG-Software erfolgte, mit der Designs in einer virtuellen Umgebung geprüft und Projektorpositionen identifiziert werden können.
Dabei musste das Avtek-Team all seine Fähigkeiten auf die Einstellung der spitzen Projektionswinkel unter Berücksichtigung des Sichtbereichs (die Projektoren durften nicht sichtbar sein) ausrichten. Mit RoadTools wurden auch die Betriebstemperaturen überwacht und alle Sorgen, dass die Projektoren den Braubedingungen bei Temperaturen von 35°C nicht standhalten würden, erwiesen sich als überflüssig, da die internen Mechanismen bei 35 °C sehr gut funktionierten. Avtek minimierte das Risiko durch den Einsatz von Ventilatoren, die an den Projektoren angebracht wurden, um heiße Luft abzuleiten.
Die Geschichte an sich wurde auf fünf konische Kessel projiziert (die großen Brauereikessel von Guinness). Eine von vielen (und eher ungewöhnlichen) Herausforderungen war, dass diese Kessel in einer speziellen hitzeresistenten glatten „Socke“ verkleidet und farblich der Aluminiumverkleidung angepasst werden mussten. Nachdem verschiedene dehnbare Materialien ausprobiert worden waren, konnte von Vinehall Displays endlich eine Lösung gefunden und hergestellt werden.
Der Direktor von Avtek, Tony Lanigan, erklärte: „Die Eröffnungsszene wurde direkt vor dem Publikumsbereich auf einen schwarzen Sharktooth-Gaze-Stoff projiziert. Der Publikumsbereich wurde auf einer motorisierten Schiene bewegt, um die Brauerei im vollen projizierten Glanz erscheinen zu lassen.“
Eine weitere Herausforderung bestand in einer Show mit einer Fülle von dynamischer Beleuchtung und Spezialeffekten inklusive LED, Nebel, Stroboskope und Laserbeamer rund um die Kessel. Avtek arbeitete mit Continental Lasers eng an den letzten Sequenzen zusammen, um zu vermeiden, dass Strahlen direkt in die Projektorobjektive gelangten. „Aus diesem Grund mussten wir die Planung mit aufgesetzten Projektorshutter vornehmen und dann in Zeitlupe vorgehen, um sicherzustellen, dass die Objektive nicht angeleuchtet werden“, erklärte Lanigan. Die Laser mussten dann jeden Morgen neu eingestellt werden.
„Das war einer der Vorteile der Remote-Netzwerkverbindung mit den Projektoren“, fuhr er fort. „RoadTools war in diesem Zusammenhang von großem Nutzen. Sobald sich die Projektoren in der Luft befinden, kann man die Shutter nicht mehr manuell abnehmen. Dank dieses Programms konnten wir die Shutter der Projektoren jedoch mit einem Mausklick öffnen.“
Die Projektoren wurden von vier Pandora’s Box Quad-Servern mit Content versorgt, wobei die Animationssoftware von Projection Artworks (GB) designt und mit Pandora’s Box Widget Designer Pro entwickelt wurde. Alle Server wurden über Touchscreen-Bedientafeln gesteuert. Alle Server, die Beleuchtung und Lasersequenzen wurden über einen SMPTE-Zeitcode mit 5.1-Audiospur gesteuert. Der Soundtrack wurde über NEXO-Lautsprecher von Avtek ausgegeben.
Die richtigen Tools für den Job – Blending, Warping und Verarbeiten
Alle Christie-Projektoren haben missionsspezifische Aufgaben. Die beiden HD20K-J-Projektoren wurden für die Gaze-Stoff-Projektion ausgewählt, da sie auf einer anderen Tonhöhe arbeiten und somit leiser als die HD18K-Projektoren sind. Dies war ausschlaggebend, da sie im Rücken des abgestuften Publikumsbereichs eingesetzt wurden.
Die sieben weiteren vernetzten HD18K-Projektoren wurden für die restlichen Kessel mit einer Auswahl von festen Objektiven mit einer Brennweite von 1,1:1 und ILS-Weitwinkelzoomobjektiven mit Brennweiten von 1,4 bis 1,8:1 verwendet, wobei der vorderste Kessel (in der Nähe des Publikums) ein festes Objektiv mit einer Brennweite von 0,67:1 sowie einige wirklich künstlerische Warp-Techniken benötigte, die über die Twist-Software von Christie mithilfe des Warpers von Pandora’s Box umgesetzt wurden. „Die Projektoren konnten nicht weiter zurückgesetzt werden, sodass es schwer war, diese konischen Objekte zu warpen, insbesondere bei dem Objektiv mit einer Brennweite von 0,67, das wir für den nächstgelegenen Kessel einsetzen mussten“, so Lanigan.
Avtek arbeitete nicht nur eng mit Continental Lasers zusammen, sondern auch mit Peter Canning von High Res Lighting und der Primärvideo- und Compositing-Agentur The Lightroom, um zu gewährleisten, dass die verschiedenen Atmosphären sowohl ergänzend als auch interaktiv waren. Dies umfasste die großzügige Verwendung von Hintergrundbeleuchtung, um Silhouetten und andere spezielle Effekte wie nebelverdeckte Bildschirme mit weißem Gaze-Stoff zur Zerstreuung des Nebels zu kreieren.
Das Projekt zusammenfassend, drückte Tony Lanigan seine Begeisterung über die erreichten Produktionserfolge aus. Die größte Sorge bezüglich der möglichen Überhitzung erwies sich als unbegründet (mit der Hilfe der RoadTools-Überwachung von Christie) und extreme Projektionswinkel wurden erfolgreich koordiniert, während die Quellen aus dem Sichtbereich gehalten und im Bereich von verschiedenen Sitzrängen gearbeitet wurde. So wurde die Position des Hauptriggs über den Dachträgern bestimmt, wo Avtek die Christie-Projektoren erfolgreich verbergen konnte.
„Ich war begeistert, dass wir das Projekt ohne Probleme umsetzen konnten und an einer der größten Einweihungen des Jahres teilnehmen durften“, schloss Lanigan. „Es gab sehr viel komplexe Trigonometrie bei der Suche nach den richtigen Winkeln, und ich freue mich, dass wir die technologischen Möglichkeiten voll ausnutzen konnten, um eine der schwersten Herausforderungen zu meistern, denen wir uns bis jetzt gegenüber sahen.“